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Forschungs- und Laborgebäude Optobiologie der Humboldt-Universität zu Berlin

Standort      

Bauherr 
Gebäudetyp     
BGF   
Leistung   
Zeitraum 

Fachplaner 

Modell 

Team   

             

Berlin

Land Berlin, vertreten durch die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM)

Laborgegäude

Wettbewerb, 2. Rundgang

2019

-

Ralf Pawlitzky

Thomas Stadler

Der Campus Nord der Humboldt-Universität stellt einen besonderen Ort im Zentrum Berlins dar: Innerhalb der dichten Blockrandbebauung öffnet sich quasi im Hinterhofbereich eine parkähnliche Situation mit lose eingestreuten solitären Bauten, die heute als Institutsgebäude der Humboldt-Universität genutzt werden.

Die Aufgabenstellung der Errichtung eines Laborgebäudes in diesem Ensemble soll durch historisch und gestalterisch sensible Eingriffe gelöst werden, die die Einmaligkeit der vorhandenen Struktur bewahrt.

Im hier dargestellten Entwurf für das Gebäude der Optobiologie gelingt dies, indem Traufhöhe, Dachform und Materialität des benachbarten Hauses 16 aufgenommen werden. Die vorgesehene Baufigur kommuniziert als ebenfalls solitäre Form mit den umliegenden Gebäuden. Die Grundrissform des Institutsneubaus beschreibt ein C, das sich zur Mitte des Campus Nord hin öffnet und damit einen klaren Bezug zu diesem herstellt.

 

Die Gebäudeform des offenen C ist ein Motiv, das ebenso am Haus1 (ehemalige Tierarzneischule), am Haus 18 (Leonor-Michaelis-Haus) sowie am Haus A (Institut für Anatomie) vorzufinden ist und sich auf eine palaisartige Gebäudestruktur bezieht. In der Materialität orientiert sich der Neubau mit hellen Ziegelsteinen, kombiniert mit Betonwerksteinen, an der Oberflächenbeschaffenheit der Nachbarbebauung.

Der Neubau nimmt mit seinen drei Vollgeschossen à 4,2 m die Traufhöhe des benachbarten Hauses 16 auf. Das schräge Dach verläuft jedoch nicht bis in die Spitze, sondern wird nach ungefähr zwei Dritteln flach abgeschnitten. Das führt zu einer besseren Proportion im Verhältnis Dach zu Fassade, zudem lässt sich damit der Dachraum für die nach außen nicht sichtbare, aber nach oben offene Gebäudetechnik nutzen.

Um der vom Denkmalamt vorgegebenen Schrägdachlösung ein zeitgemäßes Erscheinungsbild zu verleihen, wird die Fassade in ein rationales, fast abstraktes Raster gegliedert (quadratisches 7,2 m-Raster). Dies soll auch dem funktionalen Aspekt eines Laborgebäudes Rechnung tragen.

Das deutlich ausgebildete Eingangsportal erreicht man, am mit Kirschlorbeer eingewachsenen Lichthof vorbei, über den zentralen Hof. Im Eingangsfoyer erschließen eine zentrale Treppe und der Fahrstuhl die symmetrische Anlage. Eine 2-Bund-Lösung mit unterschiedlichen Raumtiefen für Büro und Labor kommt zur Anwendung. Platz für Technik ist in vertikalen Schächten und unter der Decke ausreichend vorhanden. Zusammen mit dem Untergeschoss entsteht ein kompakter und wirtschaftlicher Baukörper.

Das benachbarte Torgebäude bleibt erhalten. Eine Funktion als Gästehaus wäre vorstellbar. Die Anlieferung für den Institutsneubau erfolgt im rückwärtigen Bereich hinter dem Torgebäude. Dieser Nebeneingang kann auch von Fußgängern aus Richtung Friedrichstadtpalast genutzt werden.

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